Für seine Arbeit als Natur- und Tierfotograf reist Alex Pansier um die ganze Welt. Von der Arktis bis nach Afrika ist ihm keine Reise zu weit. Eine seiner Reisen im Jahr 2024 führte ihn nach Spitzbergen, einer faszinierenden Inselgruppe im Nordpolarmeer. Diese Fotoreise war etwas ganz Besonderes, denn zum ersten Mal begleitete ihn seine Frau Sigrid! In diesem Artikel erzählt Alex alles über seine Fotoreise, wie er sich darauf vorbereitet hat und gibt einige Tipps für Fotografen, die eine ähnliche Reise machen wollen.
Jede Reise fängt mit einer guten Vorbereitung an. Als wir unsere Koffer packten, füllte ich meine Kameratasche mit der wichtigsten Ausrüstung. Zu unserer Überraschung und Belustigung fanden wir unsere Katze buchstäblich in meinem Koffer, als ob sie unbedingt mit uns auf die Reise gehen wollte! Nachdem wir unsere abenteuerlustige Katze überzeugt hatten, zu Hause zu bleiben, vervollständigten wir die Packliste: meine bewährte Sony A1 Systemkamera, mehrere Objektive (darunter ein 400mm Teleobjektiv für Wildtiere), zusätzliche Batterien und jede Menge Speicherkarten.
Die Reise begann mitten in der Nacht, der Wecker klingelte um 2.30 Uhr. Nach einem dringend benötigten Kaffee stiegen wir in den Flieger und landeten zwei Zwischenstopps später auf Spitzbergen. Das Wetter war überraschend mild: bewölkt, aber nicht eisig - perfekt für die ersten Tage!
Für unsere Fototour hatten wir ein Auto gemietet. Das ist in Spitzbergen kein Luxus, sondern angesichts der ständigen Bedrohung durch Eisbären eine Notwendigkeit. Sicherheit geht vor, auch wenn die Fotomöglichkeiten dadurch manchmal eingeschränkt sind.
Wir begannen unsere Reise auf dem Festland. Die ersten Tage auf Spitzbergen standen ganz im Zeichen der Erkundung der Tierwelt rund um Longyearbyen. Dank unseres Mietwagens hatten wir die Freiheit, die Gegend ausgiebig zu erkunden. Dies führte zu einigen unvergesslichen Erlebnissen.
Einer der Höhepunkte dieser Tage war die Beobachtung von Eiderenten auf einer Huskyfarm. Hier wurden wir Zeuge eines faszinierenden Naturschauspiels: Ein schlauer Polarfuchs stahl Eier, während eine Möwe sich an den Küken gütlich tat. Es war eine konfrontative, aber fotogene Lektion über die Gesetze der arktischen Natur. Während dieser Tage auf dem Festland von Spitzbergen besuchten wir auch das örtliche Museum. Es bot einen willkommenen Einblick in die reiche Geschichte und Ökologie Spitzbergens und vertiefte mein Verständnis und meine Wertschätzung für dieses einzigartige Ökosystem. Wir nahmen auch an einer abenteuerlichen Rippbootexpedition teil. Dabei begegneten wir den Papageientauchern von Angesicht zu Angesicht.
Während der ersten Tage dieser Reise verfeinerte ich meine Herangehensweise an die Tierfotografie: Ich entschied mich, aus der Hand zu fotografieren. Das gab mir die Flexibilität, die Komposition schnell zu ändern und unerwartete Momente einzufangen. Diese Technik, kombiniert mit Geduld und Wachsamkeit, erwies sich als entscheidend, um die Dynamik der arktischen Tierwelt einzufangen.
Nach diesen Tagen an Land gingen wir an Bord des Schiffes, das uns in acht Tagen in den Norden nach Spitzbergen bringen sollte. Nach einer unruhigen Nacht wurden wir mit unserem ersten Eisbären belohnt! Obwohl er weit weg war, war es ein unvergesslicher
Moment. Mein 400-mm-Teleobjektiv war hier sehr nützlich. Für Situationen, in denen das Motiv noch weiter entfernt war, hatte ich die Möglichkeit, einen Telekonverter (1,4x oder 2x) zu verwenden, mit dem ich die Reichweite meines Objektivs vergrößern und das Motiv noch näher heranholen konnte.
Wir verbrachten auch einen Tag auf dem Meereis und segelten über den 81. Obwohl wir keine Eisbären auf dem Treibeis sahen, war die Aussicht atemberaubend. Für die Landschaftsfotografie empfehle ich, ein Weitwinkelobjektiv mitzunehmen - die Weite der arktischen Landschaft verlangt danach.
Die nächsten Tage waren gefüllt mit Tiererlebnissen. Wir besuchten einen beeindruckenden Vogelfelsen voller Trottellummen, und in der Nähe einer Herde Walrosse lernten wir eine wichtige Lektion: Hitzevibrationen können einem die Schärfe vermiesen. Eine schnelle Verschlusszeit und der richtige Moment sind entscheidend. Der Höhepunkt war zweifellos unsere Gletscherexpedition. Vom Zodiac aus fotografierten wir riesige Eisformationen. Das Knacken des brechenden Eises und die anschließenden Wellen waren ein surreales Erlebnis.
Diese Reise nach Spitzbergen war nicht nur ein fotografisches Abenteuer, sondern auch eine besondere Erfahrung, die meine Frau und ich gemeinsam machen konnten. Es war toll, meine Leidenschaft für die Fotografie mit anderen zu teilen und gemeinsam die Wunder der arktischen Natur zu entdecken.
Für Fotografen, die eine ähnliche Reise planen, habe ich ein paar Tipps:
Mit der richtigen Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und einer tollen Reiseleitung kann man hier Bilder und Erinnerungen einfangen, die ein Leben lang halten. Die Kombination aus atemberaubender Landschaft, einzigartiger Tierwelt und der Intimität, gemeinsam einen der abgelegensten Orte der Welt zu erkunden, schafft ein unvergessliches Erlebnis.
Ich hoffe, dieser Reisebericht hat dich inspiriert, den hohen Norden selbst zu erkunden, vielleicht mit deinem Partner an deiner Seite. Es hat etwas Magisches, die raue Schönheit dieser arktischen Region einzufangen, und diese Erfahrung mit anderen zu teilen, macht sie noch wertvoller. Obwohl diese Reise mit Sigrid unvergesslich war, hat sich herausgestellt, dass sie die Sonne bevorzugt. Mein nächstes Arktis-Abenteuer werde ich also wieder alleine erleben. Aber egal, ob man alleine oder mit einem Partner unterwegs ist, die Gebiete bieten unendlich viele Möglichkeiten für schöne Fotos.
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Als Botschafter von Kamera Express ist Alex eine große Inspiration für uns. Vor einiger Zeit haben wir zum Beispiel mit ihm über seine Arbeit als Natur- und Tierfotograf gesprochen, er hat uns von seiner Reise zum Yellowstone erzählt und uns Tipps für das Fotografieren in extremen Gegenden gegeben. Diese Artikel kannst du hier lesen: