Beobachten und helfen
„Sie stören nicht, verhalten sich leise und ruhig und leisten möglicherweise Hilfe, wenn zusätzliche Hände gebraucht werden und verlassen dann wieder das Zimmer. Erst auf den letzten Zentimetern bleiben Sie dabei, denn Sie möchten den entscheidenden Moment natürlich nicht verpassen. Und ich bleibe meist in einer Ecke stehen, bei der ich sicher weiß, dass ich nicht im Weg stehe und dabei auch kein gutes Bild verpasse. Ich mache keine Aufnahmen von der Tätigkeit des medizinischen Personals und gebe im Vorfeld auch deutlich an, dass das medizinische Personal nicht aufs Bild kommt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist das nämlich nicht zulässig.
Berücksichtigen Sie im Vorfeld auch die Tatsache, dass Sie möglicherweise unangenehme Situationen zu sehen bekommen. Können Sie mit diesen umgehen? Für mich persönlich gehört eine Geburt zu den schönsten Ereignissen, bei denen man als Fotograf zugegen sein kann und ich wische mir dann schon das eine oder andere Mal hinter meiner Kamera eine Träne aus dem Auge, wenn nach Stunden plötzlich ein prachtvolles Wunder das Licht der Welt erblickt.
Natürlich erlebt man auch Geburten, bei denen beinahe etwas schief gegangen wäre oder bei denen es gar nicht gut gelaufen ist. Solche Momente berühren mich zutiefst. Aber der Gedanke, dass Sie mit Ihren Fotos dennoch etwas Positives in Form einer bleibenden Erinnerung bewirken, macht das Dabeisein in solchen Momenten auch zu etwas Gutem. Glücklicherweise erlebe ich solche dramatischen Momente nur selten. Und das ist auch gut so, denn ansonsten hätte mein Herz das nicht verkraftet."
Lisette:
"Für mich persönlich gehört eine Geburt zu den schönsten Ereignissen, bei denen man als Fotograf zugegen sein kann und ich wische mir dann schon das ein oder andere Mal hinter meiner Kamera eine Träne aus dem Auge."