Flavio Rodriguez ist der Filialleiter unseres Geschäfts in Den Bosch. Seit einigen Jahren geht er gern mit seiner Kamera auf Tour und hat sich schnell für mehrere fotografische Spezialgebiete begeistert. Schließlich entschied er sich, sich auf die Straßenfotografie zu konzentrieren: Die Straßen sind voller Leben, und die Architektur um ihn herum inspiriert ihn immer wieder. Mit seinen Straßenfotos möchte er zeigen, dass jeder die Welt auf seine eigene Weise sieht und dass in jedem von uns ein Künstler steckt.
Als Filialleiter kann er die Begeisterung unserer Kunden gut nachvollziehen. Er weiß natürlich, wie viel Freude es macht, mit einer Kamera loszuziehen! Neugierig, wie du als Straßenfotograf starten kannst? Flavio teilt gern seine Leidenschaft mit dir.
„Mit meinen Straßenfotos möchte ich zeigen, dass jeder die Welt auf seine eigene Weise sieht und dass in jedem von uns ein Künstler steckt.“
Ich fotografiere mittlerweile schon seit vielen Jahren, aber 2019 beschloss ich, besser zu werden. Ich merkte, dass mir die Fotografie Energie gibt und dass ich Talent dafür habe. Daher nahm ich mir vor, jeden Tag ein Foto zu machen. Ich bin überzeugt, dass man als Bildmacher am besten wächst, wenn man täglich übt und seine Bilder kritisch betrachtet, um zu sehen, was man beim nächsten Mal anders machen könnte, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Für mich hat das sehr gut funktioniert und mir als Fotograf Fortschritte ermöglicht. Ich kann das jedem empfehlen.
Am Anfang meiner fotografischen Reise sagte mir jemand, ich müsse eine Nische finden. Der Fotograf war überzeugt, dass man, wenn man alles fotografiert, nirgendwo wirklich gut wird. Das fiel mir sehr schwer, da ich eigentlich alles fotografieren wollte. Ich entschied mich dennoch, seinem Rat zu folgen und mich für eine Weile auf Naturfotografie zu konzentrieren, da ich die Natur liebe und es mir damals als logische Wahl erschien. Als ich anfing, lebte ich noch auf Curaçao, doch inzwischen bin ich nach den Niederlanden gezogen. Seitdem mache ich viel mehr Straßenfotografie – hier gibt es Straßen voller Leben, einzigartige Architektur und viele verschiedene Städte. Im Vergleich dazu ist Curaçao klein und oft dasselbe, was die Kreativität einschränken kann. Das zeigt: Man kann mit einer Spezialisierung beginnen und sich später in eine andere Richtung entwickeln.
Das Beste an der Straßenfotografie ist für mich, dass fast kein Moment sich jemals wiederholt. Der Herr rechts im Bild half dem älteren Mann, in den Zug zu steigen. Der ältere Herr war sehr dankbar für diese Hilfe. Eine so hilfsbereite Geste sieht man nicht oft, und ich war froh, diesen Moment festhalten zu können.
Am liebsten fotografiere ich Momente, die ansonsten unbemerkt bleiben oder mit der Zeit verloren gingen. Ich fotografiere auch gern Menschen – man weiß nie, was im Kopf einer Person vorgeht, und jeder Betrachter kann seine eigene Geschichte zu einem Foto erfinden.
Derzeit fotografiere ich mit sechs verschiedenen analogen Kameras der Marken Fujifilm, Pentax, Nikon und Lomography. Außerdem habe ich eine Panasonic DMC-TZ70, die ich für Infrarotfotos umgebaut habe.
Ich nutze verschiedene analoge Kameras, weil jede einen anderen Look hat und ich eine Filmrolle nicht wechseln kann, bevor sie voll ist. Wenn ich losziehe, nehme ich sowohl Farb- als auch Schwarz-Weiß-Film mit. Je nach Situation kann ich dann entscheiden, ob ich in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografiere.
Am liebsten nutze ich mein 50mm-Objektiv, da es eine realistische Perspektive bietet, die dem entspricht, was wir mit bloßem Auge sehen. Aber ein Zoom-Objektiv ist auch ein Muss in der Straßenfotografie, weil man damit unauffällig fotografieren kann. Meine liebsten Straßeneinstellungen? Die habe ich eigentlich nicht. Sei vor allem kreativ und experimentierfreudig!
„Meine liebsten Straßeneinstellungen? Die habe ich eigentlich nicht. Sei vor allem kreativ und experimentierfreudig!“
Wenn ich digital fotografiere, kann ich meine Bilder natürlich leichter bearbeiten. Manchmal setze ich sie in Schwarz-Weiß um, wenn ich denke, dass sie so besser aussehen. Meistens nehme ich jedoch nur kleine Anpassungen vor und arbeite gern mit Lightroom und Snapseed – beide bieten kostenlose Optionen.
Falls du ebenfalls in die Straßenfotografie einsteigen möchtest, empfehle ich dir, dich bei bekannten Straßenfotografen wie Alan Schaller und Ronny Zimmerman inspirieren zu lassen. Fotografiere täglich, lerne die Grundlagen und lerne, deine Kamera als Verlängerung deines Körpers zu nutzen. Egal, mit welcher Kamera du fotografierst, du kannst großartige Bilder machen – Kreativität ist das Wichtigste!
Ein weiterer Tipp ist, neue Locations für die Straßenfotografie zu entdecken! Ich genieße es immer sehr, an einem neuen Ort zu fotografieren, den ich noch nie gesehen habe. Es ist wie ein frisches Canvas und liefert mir endlose Ideen und Inspiration.
„Sei mutig und aufmerksam.“
Abschließend möchte ich dir mitgeben, keine Angst zu haben, dass jemand wütend wird, wenn du fotografierst. Sprich die Person danach an und erkläre, dass du Straßenfotograf bist, zeige das Bild und biete an, es zu schicken. Sollte die Person um Löschung bitten, kannst du entscheiden, wie du damit umgehst. Lass dich nicht von möglichen Konflikten abschrecken, das passiert selten. Trau dich und nutze die Gelegenheit, deine Straßenfotografie festzuhalten! Die schönsten Momente entstehen oft unerwartet, also sei stets bereit für die einzigartige Chance. Sei mutig und aufmerksam.
Instagram: @agrainoffilm
Website: www.flavisuals.com