Öffentlichkeitsarbeit und Waghalsigkeit
Damals sorgte das Foto für große Aufregung über den Bau des neuen Teils des Rockefeller Centers. Eine Viertelmillion Menschen fanden mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre dank des Baus solcher größenwahnsinnigen Projekte Arbeit. Man könnte sagen, dass das Foto zum Bild Amerikas als ein „Selfmade-Land“ beigetragen hat, das hart arbeitet und einen leidenschaftlichen Geschäftssinn hat. Dieses Foto mit den 11 Arbeitern beim Mittagessen ist vielleicht das bekannteste, aber es ist nur die Spitze des Eisbergs: Es gibt noch viele mehr. Manchmal hat es sogar den Anschein, als wollten die Fotografen mit den Bauherren in Sachen Waghalsigkeit konkurrieren: „Was ihr wagt, das wagen wir auch”. Wie man an den Balancierkünsten von Ebbets auf dem Foto oben erkennen kann. Sie taten alles, um zu zeigen, dass ein neues Amerika im Entstehen begriffen war, dass New York die Stadt der Zukunft sein würde und dass sich eine neue Art von Architektur entwickelte, von der man in Europa nur träumen konnte.
Unsterblichkeit und Anonymität
Wie bereits erwähnt, waren die meisten der Männer, die die Stadt von Grund auf aufgebaut und dabei ihr Leben riskiert haben, anonym. Und da hat sich bis heute nicht wirklich viel geändert. Manchmal sagt jemand, er erkenne einen alten Verwandten auf einem Foto, und gelegentlich wird jemand identifiziert, aber die Mehrheit der Arbeiter ist nicht namentlich bekannt. Umso schöner ist es, dass während des Baus des Rockefeller Centers so viele Fotos gemacht wurden, denn auch wenn wir ihre Namen nicht kennen, sind ihre Gesichter, ihr Mut und ihre harte Arbeit dank der Macht der Fotografie verewigt worden.